über TKP

„Als Produktmanagerin der CD-Rente bei „TKP Pensioen” bin ich für die Produktlinie ‘Defined Contribution’, also den individuellen Anlagerenten verantwortlich. Die Teilnehmerzahl an DC-Renten wird in den kommenden Jahren noch zunehmen. Dies hat große Auswirkungen auf unsere Verwaltung und die Systeme, die ihr zugrunde liegen. Daher spielt die DC-Straße in unserem Erneuerungsprogramm TKP-Connect eine wichtige Rolle."

Marjanne van der Werff, Produktmanagerin DC-Pension bei TKP Pensioen

Eine Defined Contribution-Regelung (DC-Regelung) wird auch als verfügbare Prämienregelung bezeichnet. Bei einem rbezahlt der Arbeitnehmer eine vorab festgelegte Prämie. Die verfügbare Prämie wird in einen individuellen Anlagetopf investiert. Am Tag der Pensionierung werden die Anlagen verkauft. Dieses Kapital muss für den Erwerb einer Rente verwendet werden. Für die Abwicklung werden Kosten berechnet, die von der Prämie und von dem Ertrag abgezogen werden.

Können Sie uns etwas über TKP Connect erzählen?

„TKP Connect ist ein umfangreiches Erneuerungsprogramm, wobei die Erneuerung der DC-Straße einen Teilbereich darstellt. Dieses Erneuerungsprogramm wurde entwickelt, um den steigenden Anforderungen unserer Kunden gerecht zu werden - zum Beispiel, um neue Vorschläge einführen zu können. Auch nicht-funktionale Kriterien gewinnen an Bedeutung - Denken Sie zum Beispiel an die Skalierbarkeit, um ein Wachstum zu ermöglichen und an Verfügbarkeit, um den Teilnehmern rund um die Uhr einen Einblick in ihre Investitionen geben zu können. Natürlich spielt Effizienz eine wesentliche Rolle. Wir halten es für wichtig, dass die Kosten überschaubar bleiben - auch bei dieser Zunahme an Komplexität und Größe.”

Wie sind Sie an die Erneuerung der DC-Straße herangegangen?

„Wir begannen damit, die DC-Prozesse zu analysieren und in Teilbereiche aufzuteilen. Dann haben wir uns angesehen, bei welchen Teilen es sich um Güter handelt, die als Standardkomponenten gekauft werden können. Es stellte sich heraus, dass sich der Teilbereich „Anlage“ gut für den Kauf als Komponente eignet.

Nach umfangreicher Marktforschung hat sich Ohpen als die am beste geeignete Partei auf dem Markt herauskristallisiert. Dabei war nicht nur das Funktionsvolumen ausschlaggebend, sondern auch, dass es auf neuester Technologie basiert, in der Cloud läuft und skalierbar ist. Dann schauen wir uns ganz genau an, wo wir den Schnitt ansetzen.“

Können Sie uns ein Beispiel für so einen Schnitt geben?

„Nehmen wir zum Beispiel den Fall an, dass Herr Müller in Pension geht. Zu diesem Zeitpunkt muss sein Investitionskapital hergenommen werden, damit er daraus eine Rente erwerben kann. Wir wissen in unserer Rentenverwaltung, dass es sich um Herrn Müller handelt, dass es sich um die Pensionierung handelt und zu welchem konkreten Zeitpunkt dies geschehen sollte. Das Anlagekonto von Herrn Müller befindet sich auf der Ohpen-Plattform. Dort ist bekannt, um welche Investmentfonds es sich handelt und um wie viel es geht. In Ohpen wird eine Verkaufstransaktion an den Markt getätigt, die dann von einem Vermögensverwalter ausgeführt wird. Das Ergebnis der Transaktion wird dann an uns zurückgeschickt."

Ohpen ist ein niederländisches FinTech-Unternehmen, das eine Core Banking-Plattform in der Cloud anbietet. Die Plattform verwaltet private Spar- und Anlagekonten für Banken, Vermögensverwalter und Versicherungen. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Amsterdam.

Von welchen anderen wichtigen Anbietern machen Sie neben Ohpen Gebrauch?

„Wir haben auch den Abgleichprozess automatisiert. Da alle Prozesse vollständig automatisiert sind und nichts mehr manuell stattfindet, ist die Kontrolle sehr wichtig. Dafür verwenden wir die Software von Blackline."


Blackline ist ein amerikanisches Unternehmen, das Cloud-basierte Dienste entwickelt, um den gesamten Finanzabschlussprozess zu automatisieren und zu kontrollieren. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Los Angeles und verfügt weltweit über 11 Niederlassungen.

Wie sind Sie dabei vorgegangen?

Wir haben einen Erstkunden ausgewählt: Aegon Cappital, ein PPI. Wir wollten nicht nur eine Software, sondern auch gleich einen Geschäftswert realisieren.

Für das Projekt bedeutete dies, dass die gesamte Verwaltung dieses Kunden in die neue DC-Straße migriert werden musste, einschließlich Ohpen. Dabei handelte es sich um mehr als 300.000 Anlagekonten und 1,6 Millionen Transaktionen mit aktuellen Anlagepositionen – eine ernstzunehmende Menge.


Neben der Betriebsrentenkasse und der allgemeinen Pensionskasse haben wir auch mit der Prämien-Vorsorgeeinrichtung (PPI) zu tun.  Dies ist ein Rentenanbieter, bei dem ein Arbeitgeber sein Rentensystem unterbringen kann. Dies ist nur für DC-Regelungen möglich. Ein PPI führt eine individuelle DC-Regelung durch.

Eine Datenmigration zu so einer neuen Linie muss sehr kontrolliert stattfinden. Nach einer umfangreichen Marktuntersuchung haben wir uns für DX entschieden, um diese Migration zu begleiten und durchzuführen. Wir denken dabei auch an die Zukunft, wo wir aufgrund des Pensionsvertrags mehr Datenmigrationen erwarten.

Wie sah die Zusammenarbeit mit DX aus?

„Sehr integriert. Ein Team von DX arbeitete direkt am Projekt, sie waren als Teilprojektleiter für die Migration verantwortlich. Inhaltlich waren sie als Berater an Bord. Sie haben sich einen gründlichen Plan ausgedacht. Ich habe es noch nie so professionell mitgemacht. Die Migrationsstrategie, die Mapping-Regeln von der Quelle zum Ziel, die Kontrollen, die Testmigrationen. An alles wurde gedacht, nichts wurde dem Zufall überlassen."


Cloudmigratie. Die Ohpen-Plattform läuft in der AWS-Cloud. Der Zugriff auf die Kerndienste der Plattform erfolgt über REST-APIs. DX hat einen API-Dispatcher entwickelt, um die transformierten Daten in der richtigen Reihenfolge und mit der richtigen Geschwindigkeit in die Ohpen-Plattform zu laden, gemäß den funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen von Ohpen.

Wie hat der Live-Gang stattgefunden?

„Mit einem Big Bang – Wir haben gleich mit der neuen Linie zu arbeiten begonnen. Selbstverständlich haben wir eine Roll-Back-Strategie erarbeitet, die wir aber nicht anwenden mussten.

Was die Datenmigration anbelangt, haben wir bereits bei der letzten Testmigration einen externen Wirtschaftsprüfer mitschauen lassen. Damit konnten wir auch unserem Kunden gegenüber bestätigen, dass die Migration korrekt verlaufen ist. Auch dieser gesamte Prozess wurde von DX begleitet.

Alles war super unter Kontrolle – wir erlebten keine Überraschungen. Es ist ein sehr beruhigendes Gefühl, wenn die Datenmigration auf diese Art und Weise verläuft.”

Was war der beste Moment im Projekt?

Der erste Round-Trip war ein ziemlich cooler Moment. Ein Round-Trip ist für uns ein Pensionierungsevent, das zu einem Anlagegeschäft führt, das zu einer Transaktion auf den Finanzmärkten führt, die zu einem Ergebnis führt und sich schließlich auf die   Rentenverwaltung auswirkt. Schön, dass man es direkt auf der Übersicht dieses Rententeilnehmers sehen kann!


Ich habe es noch nie so professionell mitgemacht
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Welchen Lernpunkt können Sie mit anderen Vorsorgeverwaltern teilen?

Unterschätzen Sie nicht die Rolle des Vermögensverwalters. Der Vermögensverwalter führt die Anlagegeschäfte durch. Ohpen liefert täglich eine Gesamtbestellung aller Teilnehmer. Es gibt jedoch keinen Standard für das Anbieten von Aufträgen an einen Vermögensverwalter. Dies unterscheidet sich daher stark vom Zahlungsverkehr mit z.B. SEPA. Man muss also die Verbindung mit dem Asset Manager realisieren, damit der Nachrichtenverkehr tatsächlich funktioniert.

Worauf sind Sie stolz?

TKP ist die erste Pensionskassenorganisation mit einer vollautomatisierten DC-Straße. Die Transaktionen, beispielsweise bei Prämieneinlagen und Pensionierungen, erfolgen vollautomatisch. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir das geschafft haben. Es ist nämlich nicht selbstverständlich - andere Rentenverwalter sind zum Beispiel sehr daran interessiert, wie wir das gemacht haben.

Vielen Dank für dieses Interview!

Weitere Informationen zur Datenmigration?