Wir sprechen mit Alexander und Guido über die Entstehung von DX, über das Besondere an Datenmigrationen und über die Zukunft.

Warum DX?
Alexander: „Data eXcellence ist entstanden, um den komplexen Fragestellungen, die im ICT-Bereich entstehen, auf professionelle Weise anzupacken. Seit 2014 liegt der Fokus ausschließlich auf der Datenmigration und seit 2009 stehen wir auf eigenen Füssen. Das ‚Excellence’ in Data Excellence steht für professionell, messbar, wiederholbar und immer besser.“

Guido:  „Wir haben eine Leidenschaft für komplexe IT- Fragen, wofür es nur wenige Standards bzw. Standardlösungen gibt und wir haben auch die Leidenschaft, dies in eingeschränkter Zeit zu tun. Also keine prachtvollen Architekturen, die viel Zeit in Anspruch nehmen, bis sie aufgebaut und einsatzbereit sind. Mit DX bieten wir Datenmigrationslösungen, die dem Kunden in kurzer Zeit ermöglichen – innerhalb von 12 Monaten – die Früchte davon zu ernten.“

Mit DX bieten wir Datenmigrationslösungen, die dem Kunden in kurzer Zeit ermöglichen – innerhalb von 12 Monaten - die Früchte davon zu ernten.

Guido Jurgens

Warum liegt der Fokus auf Datenmigration?
Alexander:  „Wir haben unseren Fokus auf Datenmigration gelegt, als es ersichtlich wurde, dass es kein einziges Unternehmen gibt, das Datenmigrationen professionell durchführte. Allerdings haben wir in der Praxis gesehen, dass es einen sehr großen Bedarf gab. Dieser Punkt verursachte bei vielen Projekten Probleme oder einen Imageschaden. Die Kunden selbst konnten die Notwendigkeit einer Datenmigrationsdienstleistung nicht erkennen. Datenmigration war nicht im Standardprogramm einer Projektentwicklung vorgesehen oder galt schlichtweg als Nebensache. Damals gab es noch keine Systementwicklungsmethode, worin die Datenmigration integriert wurde, heute übrigens auch noch nicht. Zu Beginn bedeutete das für uns viel Missionsarbeit, denn die Vorgehensweise und die Lösung der Datenmigration ist eine ganz andere als die der Systementwicklung.“

Soeben fiel der Begriff ‚wiederhohlbar‘. Warum ist das für den Kunden so wichtig?
Guido: „Kunden verlangten nach Prognostizierbarkeit in der Datenmigration. Von uns erfordert dies einen wiederholbaren Prozess. Wir entwickelten Benchmarks, womit wir Projektmerkmale vorwegnehmen können: wo befindet man sich in drei Monaten, wo in sechs Monaten? Wie viele und welche Personen müssen eingesetzt werden? Wie kann das richtig budgetiert werden? Unsere Benchmarks sind zuverlässig, da wir die Migrationen immer mit dem gleichen Prozess durchführen. Dadurch wird die Wiederholbarkeit für den Kunden so wichtig.

Kunden verlangen auch nach Sicherheit, Kontrollierbarkeit. Wenn es sich nämlich herausstellt, dass ein einziger Vertrag nicht gut migriert wurde, muss auch im Nachhinein in einem Audit herausgefunden werden können, was genau passiert ist. Dies hat uns zum Entwickeln einer wiederholbaren und messbaren Datenmigrationslösung angeregt.”

Wie wichtig ist Domänenkenntis bei der Durchführung einer Datenmigration?
Guido: „Sehr wichtig, absolut notwendig! Wenn man in ein Hypothekensystem migriert, ist es notwendig zu begreifen, wie ein Hypothekenprozess vor sich geht! Wenn man ein Zahlungssystem migriert, ist es notwendig zu verstehen, wie Zahlungstransaktionen verarbeitet werden. Wenn man das nicht versteht, ist es unmöglich, die richtigen Fragen zu stellen, um die richtigen Daten auf richtige Weise übertragen zu können, damit das Zielsystem damit arbeiten kann.“

Alexander ergänzt: „Migrationen sind so komplex – es ist absolut notwendig, die Domäne von Grund auf zu kennen. Auf dieser Basis bieten wir dem Kunden Sicherheit und auch unsere Garantie. Wir übernehmen Verantwortung und führen Projekte oft mit einem Festpreis aus. Das kann man nur dann, wenn man die Domäne wie seine eigene Hosentasche kennt.“

Was sind die spannenden Momente in einer Datenmigration?
Guido:  „Der Live-Gang bleibt natürlich ein spannender Moment. All die Tests und Kontrollen schenken zwar viel Zuversicht, aber ein Live-Gang ist und bleibt spannend.”

Alexander: „Hier kommt man natürlich mit der Migrationsstrategie in Berührung. Die meisten Kunden, die das erste Mal mit uns arbeiten, möchten am liebsten phasenweise migrieren. Zuerst 10 Kunden, dann die nächsten 100 oder 1000. Oder zuerst die Branche oder das Produkt. Die Erwartung ist, dass der Live-Gang durch ein phasenweises Migrieren weniger riskant wird. Durch all die Tests, die wir durchführen, entsteht allerdings so viel Vertrauen, dass schließlich ca. 95% aller Projekte in einem Big Bang – also auf einmal – migriert wird.”

95% aller Projekte wird in einem Big Bang migriert.

Alex Bosschaart

An welchen Innovationen arbeitet ihr?
Guido:  „Unsere Migration Factory wird von uns konstant innoviert. In dieser sehr gut gesicherten Umgebung finden die Migrationen unserer Kunden statt. Dabei verwenden wir ein umfassendes Toolsset – Tools für die Datenqualität, für die Datenprofilerstellung und für die Migrationsregeln. Diese avancierten Tools innovieren und verwalten wir selbst. Jedes Projekt wird von uns evaluiert, wobei die Verbesserungen in die Migration Factory implementiert werden.

Alexander: „Ein schönes Beispiel  einer neueren Innovation ist das automatisierte Erstellen von Migrationsregeln. Durch die Anwendung von Machine Learning sind wir in einigen speziellen Domänen sehr erfolgreich. Dadurch ändert sich die Rolle des Migrationsdesigners: mehr kontrollieren, weniger einfaches Handwerk und mehr Fokus auf das Formulieren der komplexen Migrationsregeln.“

Guido: „Wir sind übrigens sehr vorsichtig mit dem Einführen von Innovationen in die Migration Factory. An erster Stelle stehen immer noch das Interesse des Kunden, die Sicherheit und die Prognostizierbarkeit, die wir bieten.“

Unternehmen, die in der Finanzwelt angesiedelt sind, bauen ganz auf Agiles und Develops. Hat das einen Einfluss auf Migrationen?
Alexander: „Agile und Migration beißen sich gegenseitig ins Bein: arbeitet man mit Agile in einem Systementwicklungsprojekt, ändert sich das Datenmodell ständig - das kollidiert natürlich mit der Vorbereitung der Datenmigration. Auf ein bewegliches Ziel zu schießen ist schwierig. Im Allgemeinen treten wir erst dann in Aktion, wenn das Datenmodell ausreichend stabilisiert ist.

Wenn man sich Devops/Continuous Delivery anschaut, sieht man eine Weiterentwicklung der Datenmodelle, für die auch kleine Datenmodelle nötig sind. Bei vielen Kunden sehen wir, dass durch die Art der Tests noch etwas gewonnen werden kann. Denken Sie beispielsweise an die Verwendung des Kontrollrahmens oder an den Abgleich."

Was sind die technischen Herausforderungen bei einer Migration?
Alexander: „Technische Herausforderungen stecken doch oft in der Migration eines großen Datenmenge – zum Beispiel Verträge oder Transaktionen – an einem einzigen Wochenende. Oder eine Migration eines Kreditkartensystems, bei dem keine Downtime möglich ist. Das stellt für unsere Architekten eine große Herausforderung dar. Bis jetzt sind wir darin immer erfolgreich gewesen."

Können Sie uns etwas über die Rolle des Architekten erzählen?
Guido: „Als Migrationsarchitekt arbeitet man an mehreren Projekten gleichzeitig. Die Arbeit variiert von der Beratung bei der Feststellung der richtigen Migrationsstrategie, über das Bestimmen der Lösungsarchitektur, bis zum Lösen der schwierigeren technischen Herausforderungen. Ein ziemlich abwechslungsreicher und herausfordernder Job!”

Eine weitere wichtige Rolle bei einer Migration hat der Designer. Was können Sie über diese Rolle erzählen?
Alexander:  „Ein Migrationsdesigner ist in erster Linie ein Domänenspezialist – z. B. von Hypotheken, Versicherungen oder Pensionen. Unsere Designer haben oft in dieser Domäne etwa in der Funktion als Produktspezialist, Funktionsadministrator oder Produktbesitzer gearbeitet. Dieses fundierte Domänenwissen bildet den Eckpfeiler einer erfolgreichen Migration. Man muss die Domaine wirklich verstehen, um die richtigen Fragen stellen zu können. Wir haben alle Kenntnisse von sechs Finanzdomänen im Haus.“

Guido: „Als Migrationsdesigner verbindet man Domänenwissen mit einer Leidenschaft für Daten. Man muss es einfach lieben, damit man begreift, was unter der Motorhaube abläuft. Ein Designer ist neugierig, ein guter Puzzler und stark im Kommunizieren.“

Wie sieht die Zukunft von DX aus?
Alexander: „In den letzten Jahren sind wir auf mehr als 60 Migrationsspezialisten angewachsen. Mit diesen Spezialisten bieten wir wiederholbare und messbare Datenmigrationslösungen in den Niederlanden und innerhalb einiger europäischer Länder an. Das Wachstum des Unternehmens ist nicht das eigentliche Ziel. Natürlich möchten wir der beste Datenexperte Europas werden und dafür werden wir weiterhin wachsen müssen.“

Guido: „Darüber hinaus wollen wir wissensführend auf dem Gebiet der Datenmigration sein. Wissensführerschaft kann man nicht einfach für sich beanspruchen, es ist etwas, das andere Menschen in dir sehen. Darum teilen wir viel Wissen in Artikeln und Interviews, bei Präsentationen, Kongressen und Workshops, und darum investieren wir viel in die Entwicklung unseres Fachgebiets und unserer Technologie. Auf diese Weise tragen wir zu exzellenten Datenmigrationen bei!"

 

Vielen Dank für dieses Gespräch!

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